Totoro-Windbeutel bei Shirohige.

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Eigentlich wollten wir direkt nach unserem Besuch im Ghibli-Museum zur Ghibli-Bäckerei, aber irgendwie passte es dann doch nicht. Also fuhren wir am Sonntag Morgen etwa eine Stunde in Richtung Setagaya Daita (世田谷代田).

Nur wenige Laufminuten vom gleichnamigen Bahnhof entfernt befindet sich Shirohige’s Cream Puff Shop (白髭のシュークリーム工房). Dort zu kaufen gibt es, wie der Name schon vermuten lässt, Windbeutel – und was für welche. 😀

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Bei Shirohige gibt es Totoro-Windbeutel! 🙂

Insgesamt gibt es immer vier Geschmackssorten, wovon sich zwei jahreszeitlich bedingt ändern. Derzeit gibt es, neben den immer zu habenden Pudding- und Schokocreme-Varianten, auch welche mit Matcha- und welche mit Erdbeerfüllung. Ein Glück, dass ich für vier Personen eingekauft habe. 😀

Für solche putzigen Desserts sind sie übrigens nicht einmal so richtig teuer. Pudding- und Schokoladencreme kosten 400Yen (ca. 3,20€), alle anderen Sorten 440Yen (ca. 3,50€). Außer Windbeuteln gibt es im Laden auch Kekse.

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Sofern man sie nicht durch die Gegend wirft, muss man sich auch keine großen Gedanken machen, ob sie heil zuhause ankommen. Selbst nach über 30km Fahrt sahen die Windbeutel noch super aus.

Apropos „super“: Sie schmecken auch wirklich gut. 🙂 Sie sind mit viel mehr Creme gefüllt, als ich angenommen hatte, und daher am einfachsten mit der Hand zu essen. Man darf sich halt nur nicht zu schuldig fühlen. 🙂

Wenn wir nicht so weit weg wohnen würden, würde ich sicher öfter mal dort vorbeischauen.

Würdet ihr es übers Herz bringen, Totoro zu essen? 😉

Ghibli Museum Mitaka: Die neue Ausstellung.

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Am Samstag war ich das zweite Mal im Ghibli Museum in Mitaka (三鷹の森ジブリ美術館). Nachdem ich letztes Jahr mit meinem Mann dort war, hatte mein Schwiegervater angemerkt, dass er das Museum noch nie besucht hatte. Wir versprachen also, noch einmal hinzugehen, wenn eine neue Ausstellung anläuft.

Gesagt, getan: Am zehnten April kaufte ich Tickets für Ende Mai, und am Samstag waren wir mit die ersten, die die neue Ausstellung sahen. Dazu muss man sagen: Der Großteil des Museums bleibt gleich, nur zwei Räume sind vom Ausstellungswechsel betroffen.

robohei hinten

Zuerst begaben wir uns aufs Dach, wo der große Roboter-Soldat steht. Als wir letztes Jahr das erste Mal im Museum waren, regnete es ziemlich stark, es war also gar nicht daran zu denken, über die Wendeltreppe aufs Dach zu steigen. Am Samstag hatten wir zum Glück besseres Wetter.

Unser zweiter Anlaufpunkt war dann auch gegen den Strom gewählt: Wir waren im Souvenirladen. 🙂

einkauf

Die Bratpfanne, die Stäbchen und die Plastikfolie gehören zur neuen Ausstellung. Den Rest gibt es immer dort zu kaufen. Übrigens: An den Museums-exklusiven Sachen hängt ein „Museo d’Arte Ghibli“-Schild. Alles andere bekommt man auch im normalen Merchandise-Laden Donguri Kyōwakoku (どんぐり共和国).

Erst danach sahen wir uns die Sonderausstellung, die aber wahrscheinlich auch ein Jahr laufen wird, an: 食べるを描く (Taberu wo egaku; Essen zeichnen). Die Fotos von der Ausstellung habe ich nicht gemacht, im Museum drinnen darf man nämlich nicht fotografieren, sondern sie sind vom Ghibli Line-Account.

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via Ghiblis Line

Im ersten Raum werden zuerst Plastikversionen der Speisen aus den Filmen gezeigt, was schon extrem lecker aussieht. Wer würde sich nicht gern durch das Essen in „Chihiros Reise ins Zauberland“ futtern?

Wenn man weiter in den Raum hineingeht, hängen an den Wänden große Tafeln, die erklären, warum etwas wie gezeichnet wurde. Wie viele Gedanken darein gesteckt werden, wie Limonade aus einer Flasche getrunken wird („Porco Rosso“), oder wie sich die Fettbläschen, wenn man Eier mit Speck macht, bilden („Das wandelnde Schloss“), ist wirklich unglaublich. Tatsächlich wird in so gut wie jedem Ghibli-Film gegessen, und sieht dann auch verdammt gut aus.

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via Ghiblis Line

Im zweiten Raum sind das Esszimmer und die Küche des alten Hauses aus „Mein Nachbar Totoro“ nachgebaut worden. Da das Museum mit Kindern im Hinterkopf konzipiert wurde und wird, kann man so gut wie alles anfassen und sich genauer ansehen: Im Topf auf dem Herd befindet sich Miso-Suppe! 🙂 Man zieht seine Schuhe aus, geht ins Esszimmer, dann in die Küche, zieht die Schuhe wieder an, und verlässt dann das „Haus“.

Dahinter befindet sich die Bordküche des Luftschiffes der Luftpiraten aus „Das Schloss im Himmel“. Die ist zwar ziemlich eng, aber auch hier kann man sämtliche Schubladen und Regale aufmachen, und überall ist etwas drin.

Im ersten Raum ist sehr viel auf Japanisch erklärt, was es ausländischen Besuchern vielleicht nicht allzu leicht macht, aber es ist trotzdem sehr spannend anzusehen – nur hatte ich danach riesigen Hunger.

Nachdem wir uns den Rest der Ausstellung und den Kurzfilm (es lief Chūzumō (ちゅうずもう)) angesehen hatten, kauften wir beim Take Out Corner des zugehörigen Cafés Mugiwarabōshi (麦わらぼうし)  etwas zu essen und trinken, unter anderem das hübsche Bier auf dem Bild unten.

kazenotani beer

Das „Tal der Winde“-Bier gab es in zwei Versionen, ich habe aber keine probiert. Meinem Mann und meinem Schwiegervater zufolge, war es aber durchaus gut. Das Bier ist japanischem Ursprungs und wird in Shizuoka gebraut, deswegen auch das Bild vom Fuji. Die Brauerei hatte wohl, durch Zufall, ein Bier mit dem Namen „Tal der Winde“, und Ghibli beschloss, es im Museum zu verkaufen – halt mit einem hübscheren Label.

Zum Essen verließen wir das Museum und setzten uns in den angrenzenden Park. Am liebsten hätte ich natürlich direkt im Café gegessen, aber die lange Warteschlange hielt uns davon ab. Dafür sahen wir im Park eine auf einem Baum schlafende Katze. Das ist auch etwas wert, oder? 🙂

katze im baum

Der Vorteil davon, in Japan zu leben.

Immer wieder schreibe ich darüber, dass das Leben in Japan nach Jahren oft nicht mehr besonders ist. Matcha Latte und Sushi lassen mich nicht wirklich in Begeisterungsstürme ausbrechen, auch wenn ich sie gerne konsumiere. Klar, ist das ein wenig schade, aber wenn man etwas immer haben kann…

Richtig gut wird diese „in Japan leben“-Chose eigentlich erst, wenn man Interesse an Dingen hat, die aus Japan kommen. Das musste ich vor allem bei meinem neu aufgeflammten Interesse an Studio Ghibli feststellen.

wasserspielzeug

Spielzeug für die Badewanne

Zwar ist Studio Ghibli auch im Ausland sehr beliebt, und DVDs sind in Deutschland viel günstiger, aber mit wie viel Ghibli ich mich hier wie einfach eindecken kann, steht in keinem Vergleich. In jeder Videothek gibt es die gesammelten Werke von Ghibli, in meiner sogar die Dokumentation 夢と狂気の王国 (The Kingdom of Dreams and Madness) (Amazon.de Link), zum Ausleihen. Während man in Deutschland über das Internet vereinzeltes Ghibli-Merchandise zu überteuerten Preisen kaufen kann, bin ich einfach an der Quelle und kann in einem ganzen Laden nur mit Ghibli-Zeug einkaufen. Im Fernsehen laufen immer wieder Ghibli-Filme (übrigens immer bei 日本テレビ Nippon Terebi), und selten bekommt man auch mal Dokumentationen* zu Gesicht.

* 終わらない人 宮崎駿 (Hayao Miyazaki – Der Mann der nicht aufhört) könnt ihr euch hier ansehen. Nur auf Japanisch, und die Stimme der Erzählerin ist nervig, aber gut.

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Während es die Artbooks zu den verschiedenen Filmen auch in anderen Sprachen als Japanisch zu kaufen gibt, hat die internationale Fangemeindet mit anderen Druckerzeugnissen nicht so viel Glück. Seit von Studio Ghibli kaum noch etwas zu hören ist, haben verschiedene Leute Bücher veröffentlicht, die Einblick in die Arbeit im Studio gewähren. Zuhause habe ich von den neueren Büchern nur 吾輩はガイジンである (Wagahai ha Gaijin de aru; Ich bin Ausländer) von Steve Alpert, dem Mann, der Ghibli in die Welt hinaustrug. Ansonsten in meinem Besitz: 風の帰る場所 (Der Ort, an den der Wind zurückkehrt) und 続・風の帰る場所 (Der Ort, an den der Wind zurückkehrt (Fortsetzung)), zwei Bücher mit langen Interviews mit Hayao Miyazaki , 宮崎駿の雑想ノート (Miyazaki Hayaos Notizbuch der ziellosen Gedanken) mit Zeichnungen und Kurzgeschichten, die Miyazaki in den späten 80ern veröffentlichte, und ジブリの立体建造物展 ( Ghiblis dreidimensionale Gebäude-Ausstellung), das begleitende Buch zur gleichnamigen Ausstellung.

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Apropos Ausstellungen: Wie oft könnt ihr euch in Deutschland Ghibli im Museum ansehen?

Hier ist eigentlich immer etwas. Allein in den letzten Monaten war ich bei einer allgemeinen Ghibli-Ausstellungim Ghibli-Museum und in der Layout-Ausstellung. Wenn ich Glück habe, werden wir uns auch die oben erwähnte Gebäude-Ausstellung Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres ansehen.

Klar, solche Vorteile genießt jeder, der im Ursprungsland einer Sache ist und die Ursprungssprache versteht. Dass ich in Japan lebe, hilft mir weder in Sachen Sherlock* noch in Sachen Doctor Who. Die größte Auswahl an hübschen skandinavischen Dingen gibt es noch immer in Skandinavien.

* Wir haben die vierte Staffel zuhause, aber noch nicht gesehen. Keine Spoiler!

Aber manchmal habe ich Glück. 😉

Worüber würdet ihr euch am meisten freuen, wenn ihr in Japan leben würdet?
Oder, falls ihr in Japan lebt: Worüber freut ihr euch in Japan am meisten?

Für Ghibli bis zum Fuji.

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Ein Foto von der Autobahnraststätte

Letzte Woche sah ich auf dem Blog von Tara, dass in Shizoka derzeit Werke aus der Entstehungsphase verschiedener Ghibli-Filme ausgestellt werden. Das Ganze nennt sich Ghibli Layout-Ausstellung (ジブリ・レイアウト展), und wurde über die Jahre hinweg in verschiedenen japanischen Städten gezeigt. Zuerst zu sehen war sie 2008 in Tokyo, aber ich war mit meiner Begeisterung für Ghibli ziemlich spät dran, und habe es mir deswegen nicht während meines Working Holidays angesehen und leisten gekonnt hätte ich mir den Besuch eh nicht.

Am Samstag Abend erzählte ich meinem Mann von der Ausstellung drei Präfekturen weiter, und ging komplett davon aus, dass er meinen Wunsch sie zu sehen, abschmettern würde – falsch gedacht, er hat direkt ein Auto gemietet und so sind wir am Sonntag Morgen die fast drei Stunden nach Shizuoka gefahren.

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Am Kunstmuseum Shizuoka (静岡市美術館) kamen wir, trotz ausgedehnter Pausen, viel zu früh an, was aber nicht sonderlich tragisch war. So kamen wir direkt mit dem ersten Schwung Besucher hinein und mussten nicht anstehen. 🙂 Als wir nach über einer Stunde wieder herauskamen war die Schlange nämlich ziemlich lang – wahrscheinlich hat man, anders als bei der Ghibli-Ausstellung in Roppongi, festgelegt, wie viele Leute gleichzeitig in die Ausstellung können, damit wirklich alle etwas davon haben.

Aber – was wird überhaupt gezeigt? Layouts. Wer Japanisch lesen kann, kann sich hier eine Erklärung von Goro Miyazaki durchlesen. Der Rest muss mit meiner behelfsmäßigen Erklärung auskommen. 😉 Wenn man einen Animationsfilm produziert, beginnt alles mit dem Plan (企画 Kikaku), dann schreibt man das Drehbuch (脚本 Kyakuhon). Außer natürlich man heißt Hayao Miyazaki, dann schreibt man kein Drehbuch, sondern geht direkt zum nächsten Schritt: Dem Storyboard (絵コンテ Ekonte). Dort werden die Szenen entschieden, wie lange sie dauern, was darin gesagt wird, etc. Der nächste Schritt ist das Layout (das heißt auch auf Japanisch Layout bzw. レイアウト). Dort wird festgelegt, wie genau jede Szene auszusehen hat, wo die Kamera hinschaut, was auf Cells kommt, was im Hintergrund passiert, wie schnell sich die Wolken bewegen, usw. usf.

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Ein Layout zu „Das wandelnde Schloss“ (©Ghibli)

In der Ausstellung wurden über 1300 dieser Layouts gezeigt. Leider war Fotografieren nicht erlaubt, aber Tara war eine krasse Rebellin – Ein paar Fotos also bei ihr. 😉

Da zu eigentlich jedem Film etwas ausgestellt war, kam auch wirklich jeder auf seine Kosten. Angefangen mit „Nausicaä aus dem Tal der Winde“, dem ersten Film von Studio Ghibli*, ging es über „Mein Nachbar Totoro“ und „Prinzessin Mononoke“ bis zu „Erinnerungen an Marnie“, dem neusten Film.

* Ich weiß, dass es strenggenommen kein Ghibli-Film ist. Aber irgendwie schon, oder?

Zu einigen Filmen gab es natürlich mehr als zu anderen, leider sind zu „Kikis kleiner Lieferservice“ nur noch zwei Layouts vorhanden, aber was wir von „Chihiros Reise ins Zauberland“ sehen durften sprengte unsere Vorstellungskraft: Ein ganzer Raum, von oben bis unten voller Layouts, an denen man den Film nachvollziehen konnte. Unglaublich toll. 🙂

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Wir hatten unglaublich viel Spaß. Nachdem wir aus der Ausstellung kamen, sah ich mir den Museums-Shop einmal an. Dort gab es ausstellungsexklusive Dinge, Merchandise aus dem Ghibli-Museum in Mitaka, und Produkte vom Donguri Kyōwakoku (どんぐり共和国). Ich schwankte ziemlich, ob ich mir nicht den Ausstellungskatalog kaufen sollte, aber die Zeichnungen sind dort leider nur stark verkleinert abgebildet. Stattdessen kam ein schöner Druck eines Layouts aus „Chihiros Reise ins Zauberland“ mit zurück nach Hause.

Das kommt jetzt in einen hübschen Rahmen und dann an die Wand zwischen den Türen zur Toilette und zum Bad. Einen Noren (のれん), also einen dieser typisch japanischen Vorhänge, in Dunkelblau mit ゆ (Yu), wie im Film, haben wir uns auch schon ausgeguckt. 😉

Zurück zuhause waren wir zwar beide total fertig, aber auch glücklich. Wenn die Ausstellung es noch einmal in die Nähe schaffen sollte, würden wir auch noch einmal hingehen. Vielleicht gäbe es dann auch wieder Drucke von „Porco Rosso“ zu kaufen, die haben wir nämlich schmerzlich vermisst. :/

Die Ausstellung wandert immer mal, findet aber auch nicht ständig statt. Eine (japanische) Übersicht findet ihr hier auf der Seite der Ausstellung.

Tokyo Character Street.

Nachdem es vor einigen Wochen darum ging, wo man Pokémon- und Ghibli-Merchandise kaufen kann, möchte ich euch abschließend die Tokyo Character Street (東京キャラクターストリート) vorstellen.

Diese befindet sich am Bahnhof Tokyo außerhalb der Schranken. Zwischen Yaesu Underground Central Gate (八重洲地下中央改札口) und Gransta muss man links abbiegen und schon steht man mitten drin.

Unten seht ihr eine übersetzte Karte der Character Street. 🙂

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Bei vielen Läden ist sofort klar, was sie verkaufen. Der Tomica Shop verkauft Tomica-Spielzeugautos, der Moomin Shop Mini verkauft Mumin-Sachen. Bei einigen anderen Läden ist das nicht so leicht vom Namen ersichtlich.

Die Nummern 9, 10, 11, 12, 13 und 15 sind die Läden zu TV-Sendern. Wenn man nach Anime-Merchandise sucht, sollte man schauen, wo die Serie in Japan ausgestrahlt wird und sich dann in den zugehörigen Laden begeben. „Attack on Titan“ (進撃の巨人) ist bei TBS zu sehen, Anhänger etc. dazu findet man also im TBS Shop.

Nr. Name Sender
 9 フジテレビショップ Fuji Terebi Shop  Fuji TV
 10  テレ東本舗。 Teretō Honpo.  TV Tokyo
11  TBS Store TBS
 12  日テレ屋 Nichi-Tere-Ya  Nippon TV
 13  テレアサショップ Tere Asa Shop  TV Asahi
 15  NHK Character Shop  NHK

Leider ist die Gegend um den Bahnhof Tokyo so gut wie immer ziemlich voll, und viele kaufen in den unterirdischen Einkaufszentern noch schnell etwas, bevor sie wieder nach Hause fahren. Wenn man gern etwas mehr Platz hätte, gibt es auch in der Solamachi im Tokyo Skytree viele Läden in der Richtung. 🙂

Wir selbst haben übrigens außer unserem Porco Rosso lediglich Mumin-Handtücher.

Was habt ihr für Character Goods zuhause?