Ein neuer PC. Endlich.

2010, als ich noch in Deutschland lebte, arbeitete ich bei H&M und kaufte mir meinen ersten PC. Also ich hatte schon vorher PCs, aber dies war der erste, den ich mit meinem eigenen Geld kaufte. Es wurde ein MacBook Pro, das ich liebte. Mit diesem MacBook im Gepäck zog ich nach Japan, wo es 2015 das Zeitliche segnete. Letztendlich waren sowohl das Trackpad als auch die Festplatte nicht mehr so ganz zuverlässig, und mein Mann wollte sowieso einen größeren Bildschirm haben.

Also kauften wir ein 17″-Windows-Notebook. Leider mussten wir schnell feststellen, dass wir nicht genug recherchiert und uns eine Möhre ins Haus geholt hatten. Letztendlich gingen wir dazu über, einfach so gut wie alles auf dem Handy zu machen, weil es mit dem Notebook zu lange gedauert hätte.

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Ein neues MacBook ist aber gar nicht so günstig. 130,000 Yen (oder eine alte Monatsmiete) gehen da schon drauf. Um da etwas Abhilfe zu schaffen, fuhr ich am Wochenende zu Sofmap in Akihabara. Sofmap hat verschiedene Läden in der Gegend, einen auch speziell für gebrauchte Technik.

In Japan Sachen gebraucht zu kaufen, ist, zumindest für mich, eine andere Erfahrung als in Deutschland. Die Sachen sind meist so gut wie neu, und die Läden an sich sind meist auch annehmbar. In letzter Zeit haben wir eine Wii, Spiele dafür und BluRays gebraucht gekauft, und hatten nichts zu beanstanden.

MacBooks sind natürlich eine größere Anschaffung, aber letztendlich habe ich ein recht neues Model mit wenigen Ladezyklen für 2/3 des japanischen und sogar die Hälfte des deutschen Ladenpreises abstauben können. Da auf das Gerät keine Garantie mehr besteht, habe ich eine Zusatzversicherung mit Sofmap abgeschlossen: Für 310 Yen im Monat erstatten sie mir 70% der Reperaturkosten, egal ob es ein Gerätefehler ist, oder ich aus Versehen den Bildschirm kaputt gemacht habe. Das sind für mich annehmbare Konditionen, obwohl ich natürlich hoffe, dass alles heil bleibt. 🙂

Mit diesem Großeinkauf haben sich sowohl mein Geburtstag als auch Weihnachten dieses Jahr für mich erledigt. 😉 Dafür habe ich aber endlich wieder einen PC, mit dem ich gerne hantiere.

Habt ihr gute oder schlechte Erfahrungen mit Second Hand gemacht? Lasst mir doch einen Kommentar da. 🙂

Hören wir mal auf mit der Lobhudelei auf Japan.

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Ich lebe meist wirklich gern in Japan. Es ist ein schönes Land, mit netten Leuten, viel Kultur, und dem ganzen anderen Kram, über den ich immer wieder schreibe. Es gibt aber Sachen, die mich fast die Taschen packen und nach Deutschland übersiedeln lassen. Das ist einer der Gründe, warum ich meine deutsche Staatsbürgerschaft nie für die japanische aufgeben würde: So kann ich noch immer fliehen. 😀

1. Das Klima und wie damit umgegangen wird

Japan ist nicht das ganze Jahr über wohltemperiert. Im Sommer wird es unglaublich heiß und schwül, im Winter dann ziemlich kalt. Die Kälte im japanischen Winter wäre gar kein Problem, wenn man Häuser wie in Deutschland hätte – Mit Dämmung, Heizung und anderen exotischen Dingen (Doppelverglasung!).

Es gibt sicher einige verrückte Personen, die sich solche Häuser in Japan haben bauen lassen, aber für uns heißt es: Bei unter 20 und über 28°C muss die Klimaanlage an. Den Sommer über schlafen wir mit der Klimaanlage an, was einfach nur der Tod für die Schleimhäute ist, aber ohne könnten wir gar nicht schlafen. Im Winter will man morgens nicht raus aus dem warmen Bett, weil das gesamte Haus ausgekühlt ist.

Ich erzählte meinem Mann davon, dass wir in Deutschland eine Sommer- und eine Winterdecke haben, und dass die Drei-Decken-Situation wie in Japan (zumindest bei meiner Familie) in Deutschland nicht die Norm ist.

Er: Aber ist euch nicht kalt? Ihr habt doch Minusgrade!

Ich: Wir haben Dämmung und Zentralheizung.

2. Urlaubs- und Krankheitstage

Kennt ihr das, wenn ihr erkältet seid und zuhause bleiben müsst, ihr dafür aber weder einen Urlaubstag abgezogen bekommt, noch ohne Gehalt für den Tag dasteht? Ich nicht, und dabei habe ich nur elf Urlaubstage im Jahr. Das gesetzlich verankerte Minimum sind übrigens 10 Tage für Berufsanfänger im ersten Jahr. Nach 6,5 Jahren bekommt man 20 Tage, danach werden es oft nicht mehr mehr.

Wenn ich endlich meine Festanstellung bekommen würde, hätte ich Anspruch auf Krankheitstage, aber auch nur, weil die Firma das von sich aus anbietet. Im Moment ist jeder Tag, den ich beim Arzt verbringe, entweder ein Urlaubstag oder ein Lohnausfalltag. Kein Wunder, dass sich alle mit ihren Erkältungen auf Arbeit schleppen, wo sie dann sämtliche Mitarbeiter anstecken können.

Japan ist eindeutig kein Land für Arbeitnehmer. Wie das Eltern mit kleinen Kindern schaffen, ist mir ein Rätsel.

3. Apropos Krankheit – die Krankenversicherung

Ich bin über die Firma krankenversichert. Dennoch bezahle ich 30% sämtlicher Behandlungen und Medikamente, denn in Japan will man offensichtlich alle Schwerstkranken in den Ruin treiben. Wenn ich mal wieder ein Problem mit meinem Blinddarm habe, und ein Scan mit Kontrastmittel gemacht wird, kostet mich das schnell 100€.

Alle Amerikaner feiern das japanische System total, weil es ihnen so günstig erscheint, während ich nur zähneknirschend an der Rezeption bezahle. Das Prozedere streckt auch jeden Arztbesuch unnötig, denn schließlich muss nach der Behandlung durchgegeben werden, was gemacht wurde, und dann muss die Rechnung geschrieben werden, bevor man bezahlen kann. Diese Zeit darf man natürlich im Wartezimmer mit anderen Kranken und ihren Bazillen verbringen.

Und bevor ich jetzt in Punkt 4 über die Ärzte meckern muss: Die Ärztehörigkeit ist in Japan noch einmal heftiger als in Deutschland. „Einmal in die Augen gucken und die Diagnose für den Verdauungstrakt stellen“ ist auch nicht ganz unüblich, vor allem wenn man in Kliniken mit alten Ärzten geht, denn junge Ärzte sind in den Krankenhäusern, wo man – Eigenanteil – extra Geld bezahlen muss, wenn man nicht überwiesen wurde. Ist klasse, nur halt nicht.

4. Frauen mögen bitte gebären und gleichzeitig arbeiten und gleichzeitig sich um die Kinder kümmern und gleichzeitig…

Die Bevölkerung Japans schrumpft, ähnlich wie in Deutschland, nur dass keiner darüber schreibt, dass die Deutschen zu wenig Sex haben. Also sollen die japanischen Frauen bitte drei Kinder gebären, um die Bevölkerung nicht allzu sehr schrumpfen zu lassen. Andererseits haben wir aber auch durch die Überalterung zu wenige Arbeitskräfte, die Frauen müssen also in die Büros und arbeiten. Währenddessen, müssen sie sich aber auch um die Kinder kümmern, denn vor allem in Tokyo herrscht Kindergartenplatzknappheit, und wenn man keine feste Arbeit bis nach dem Erziehungsurlaub hat, kann es schwer sein, einen Platz abzustauben. Während die Frauen also in Teilzeit arbeiten und sich gleichzeitig um die Erziehung der Kinder kümmern, müssen sie auch den Haushalt schmeißen, denn viele japanische Männer wollen entweder nichts machen, oder sie arbeiten so lange, dass sie nicht mithelfen können. (Es gibt natürlich auch Frauen, denen der Mann im Haushalt nichts recht machen kann, aber die sind dann selbst schuld.)

In Deutschland ist es viel selbstverständlicher, dass beide den Haushalt machen und dass das gemeinsame Kind gemeinsam großgezogen wird. Hier befinden wir uns in der Hinsicht, und generell in Hinsicht auf Frauen, oft noch ziemlich weit in der Vergangenheit.

5. Es gibt eine Welt außerhalb Japans? Bitte was?!

Es gibt viele sehr bereiste Japaner, die tatsächlich über den eigenen Tellerrand herausgucken können. Meine japanische Familie ist in der Hinsicht recht gut, aber die ganzen eigenartigen Ideen über das Ausland, die ich über die Jahre gehört habe, gehen auf keine Kuhhaut.

Das reicht von

Habt ihr in Deutschland vier Jahreszeiten?

Zu

Englisch ist die offizielle Sprache in Deutschland, oder?

Mit vielen kleinen Stopps in „Wie kommst du auf diese dumme Idee?“-Stadt und „Bitte, flieg einmal für eine Woche nach Europa“-Dorf.

Leider ist es für Japaner nicht ganz so leicht, raus zu kommen. Sie haben wenige Urlaubstage, ins Ausland kann man nur fliegen und das ist teuer, und die meisten Japaner sprechen kaum Englisch. Meine Schwiegermutter war vor Jahren bei einer dieser halsbrecherischen „8 europäische Länder in 10 Tagen“-Touren dabei, und da erlebt man einfach nicht, wie es wirklich in einem anderen Land ist. Wie auch, man wird schließlich lediglich von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten geschleppt, ohne einmal mit einem Einheimischen zu reden oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren oder zum Supermarkt zu gehen.

6. Der herausragende Nagel wird hineingeschlagen

Das ist ein altes japanisches Sprichwort. Leider wird oft alles, was aus der Norm fällt, erst einmal mistrauisch beäugt. Ob das nun eine Frau ist, die zwar verheiratet ist, aber keine Kinder will, oder jemand mit Tattoos, oder eine Schülerin, das keine tiefschwarzen Haare hat. Letzteres klingt erst einmal absurd, aber:

Vor allem die Privatschulen haben hier recht strenge Regeln bezüglich des Aussehens ihrer Schüler, unter anderem dürfen sich die meisten Schüler solcher Schulen ihre Haare nicht färben. Derzeit gibt es einen Skandal, weil eine Schule eine Schülerin ausgeschlossen hat, da sie von der Natur mit dunkelbraunen Haaren ausgestattet wurde, und sie nicht schwarz färben wollte, weil sie eine schlechte Reaktion auf das Färbemittel hatte. Für mich ist es ein Rätsel, wie es rechtlich möglich sein kann, Schülern so etwas vorzuschreiben, und die Schülerin hat ihre Schule verklagt. Einen englischen Artikel über die Situation findet ihr hier.

Mein Mann war auf einer privaten Mittel- und Oberschule. Es gab unglaublich viele Regeln, was sein Leben auch außerhalb der Schule anging. Ich finde, dass man sich in der Oberschule ausprobieren muss. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich ein Kind in Japan großziehen möchte. Vielleicht wird das bei uns alles anders, aber im Moment bereitet mir das doch Sorgen.

Habt ihr noch andere Dinge, die gegen Japan sprechen? Oder interpretiert ihr Sachen ganz anders als ich?

Bloß nicht auf die Texte hören.

Mein Mann hörte letztens ein Lied im Radio, das ihm gefiel.

Also machten wir uns auf dem Weg zum CD-Verleih unseres Vertrauens und liehen ein Album der Band aus, um es dann schnurstracks auf unseren PC zu überspielen. Nachdem das getan war, hörten wir uns zusammen die Lieder an. Leider mussten wir sehr schnell feststellen, dass diese Band vielleicht nicht auf Englisch singen sollte.

Perlen:

„First bump! How many happy?“

„Hand like a seaweed“

„Inthe from dusk till dawn“

Was? Meinem Mann hat es ein wenig den Spaß an der Musik genommen.

Dass japanische Bands ein paar Wörter Englisch in ihre Texte einbringen ist nichts neues, aber man sollte sich zumindest bemühen. Die Jungs haben bestimmt einen Freund, der wirklich gut Englisch spricht. Oder vielleicht kennt ihre Plattenfirma jemanden?

Ich höre dann mal weiter Hoshino Gen (星野源). Der haut immerhin nur einzelne englische Wörter in seine Songtexte. 😉

(Leider gibt es Hoshino Gen auf YouTube meist nur mit nervigen Unterbrechungen…)

Welche Lieder hat euch das Lesen der Texte versaut? 😀

Reinigen lassen.

Wir sind bekanntermaßen Großverdiener*, weswegen wir gestern Morgen eine unserer Klimaanlagen haben reinigen lassen. In Wirklichkeit hat das weniger mit übermäßig viel Geld zu tun, sondern damit, dass man Klimaanlagen nur ganz schlecht alleine säubern kann. Den Filter kann man reinigen, und sollte das auch tun, denn sonst ist es plötzlich im Winter bitter kalt.

* In Wirklichkeit sind wir absoluter Durchschnitt.

Als ich meinen ersten Winter in Japan verbrachte, stellte ich die Klimaanlage im Zimmer auf etwa 30°C, das Zimmer war trotzdem unglaublich kalt. Da ich vor Japan noch nie mit einer Klimaanlage zu tun gehabt hatte, kam ich erst nach Wochen auf die Idee, dass vielleicht der Filter gereinigt werden müsste. Dieser war, nachdem ihn wahrscheinlich jahrelang niemand gereinigt hatte, dermaßen voller Staub, dass ich fast aus den Socken fiel. Während meines restlichen Aufenthalts musste ich auf jeden Fall nicht mehr frieren.

Die Filter unserer zwei Klimaanlagen zuhause sind also immer blitzblank sauber, aber leider gilt das nicht für das restliche Innenleben der Geräte. Unsere Klimaanlage im Schlafzimmer haben wir seit über vier Jahren und sie wurde gestern zum ersten Mal gereinigt. Vor allem im Sommer sammelt sich in Klimaanlagen Kondenswasser, welches sämtliche Bakterien lieben, und so hatte sich auch in unserer Anlage einiges an Schimmel gebildet. Ist leider nicht so ganz ideal, wenn man nachts mit Luft, die durch ein schimmelverseuchtes Gerät geflossen ist, gekühlt schläft.

Wir meldeten uns also bei Duskin, einer Firma für Reinigungsmittel und Reinigung, und baten um Klimaanlagensäuberung. Durchgeführt wurde diese von einer mit Duskin verbundenen eingeständigen Firma aus unserer Nachbarschaft, und wir sind wirklich unglaublich zufrieden. Deswegen auch der Eintrag hier. 🙂 (Dies ist keine bezahlte Werbung. Schön wär’s.)

Um neun Uhr morgens standen zwei ältere Herren vor unserer Tür und fingen direkt an, den Fußboden und die Wand um die Klimaanlage herum abzudecken. Dann schraubten sie an dem Gerät herum, um es in seine Einzelteile zu zerlegen. Diesen Schritt bekommt man als Laie auch noch hin, und findet sicher einiges, was gereinigt werden sollte. Nur zur Sicherheit, falls das jemand vorhaben sollte: Kein fließendes Wasser auf Teile, die elektronische Bestandteile haben. Sprühzeugs und Abwischen sollte reichen.

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Danach war das alles wieder silbern.

Den nächsten Schritt kriegt man selbst nicht so hin: Reinigung mit Chemikalien. Dafür wird die Klimaanlage noch weiter abgedeckt und Chemikalien werden durch den sich noch an der Wand befindlichen Teil gejagt. Das Abflusswasser davon war tatsächlich tiefschwarz. Letztendlich hatten wir noch dazubestellt, dass eine anti-bakterielle Beschichtung aufgetragen wird, damit wir zumindest bis zum nächsten Jahr Ruhe haben.

Für eineinhalb Stunden Arbeit bekamen die Herren 15,120 Yen (ca. 113€), was weder besonders teuer noch besonders günstig ist. Wenn die Klimaanlage, wie unser tolles Ding im Wohnzimmer, eine Selbstreinigungsfunktion hat, wird es leider viel teurer. Uns wurde gesagt, dass jetzt die beste Zeit ist, um die Klimaanlage säubern zu lassen: Die Luftfeuchtigkeit ist gering, niemand macht die Kühlfunktion, über die Kondenswasser im Gerät landet, an, und wo keine Feuchtigkeit ist, fühlt sich auch Schimmel nicht wohl. 🙂

Zum Schluss bekamen wir noch ein Schneidebrett mit dem Charakter der Firma, dem Dusken (-ken 犬 heißt „Hund“). Ob wir dafür Verwendung finden werden, weiß ich nicht, aber süß ist es auf jeden Fall.

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Das Beste an der ganzen Aktion war, dass es uns gezeigt hat, dass man seine Klimaanlage immer mal reinigen lassen sollte. Unsere Klimaanlage war schon ziemlich eklig, aber scheinbar absoluter Durchschnitt. Falls ihr also eine ältere Klimaanlage zuhause hängen haben solltet…

Filmzeit: In dieser Ecke der Welt.

Wenn Japan etwas filmisches mehr auf die große Leinwand bringt als andere Länder, sind das Animationsfilme. Auch wenn viele Animes, wie auch dieser, nicht für Kinder geeignet sind, sind sie dennoch in unserem DVD-Verleih alle in der Kinderfilmabteilung. Ich hoffe, dass niemand diesen Film aus Versehen für seine Kinder ausleiht. Den Film gibt es übrigens auch in Deutschland zu kaufen, dort heißt er „In this Corner of the World“.

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© Universum Film

この世界の片隅に Kono Sekai no Katasumi ni (2016) (Trailer)

Regisseur: Katabuchi Sunao

Stimmen: Non, Hosoya Yoshimasa, Ono Daisuke

Suzu ist ein junges Mädchen mit einem Hang zum Zeichnen und Malen. Sie lebt in Eba, in der Stadt Hiroshima, und zieht, als sie verheiratet wird, nach Kure. Kure ist das Zentrum der japanischen Marine, und es ist der zweite Weltkrieg. Während Suzu sich an ihre neuen Pflichten als Hausfrau gewöhnt, kommen auch einige Dinge hinzu, die nicht alltäglich sind: Kure wird immer wieder bombardiert, und am 8.6.1945 wird die Atombombe auf die Nachbarstadt Hiroshima abgeworfen. Das Leben muss trotzdem weitergehen.

Persönliche Meinung: Den ersten Teil des Films fand ich um ehrlich zu sein ziemlich langweilig. Im Nachhinein kann ich verstehen, warum es genau so gezeigt wurde: Wenn man nur das Greuel des Krieges sieht, kann man nicht miterleben, wie sich der Alltag durch den Krieg verändert – Erst nur gering, und dann immer dramatischer. Genau das fand ich an dem Film auch so faszinierend: Hier wird uns nicht gezeigt, wie die japanischen Männer auf den Schiffen gearbeitet haben. Wir sehen nicht das Innere von Fabriken. Was wir sehen ist das ganz normale Leben der Bevölkerung. Ich weiß nicht, ob ich jemals einen Film über den Krieg gesehen habe, der genau das beleuchtet hat. Man merkt, wie stark die Menschen sich einschränken mussten, aber auch, dass es trotz allem noch ein normales Leben in den Städten gab. Zwischen Essensrationen und Luftschutzbunkern gibt es dennoch Zeit für Küsse, Zeit für Feiern, Zeit für Träumereien. Leider sind diese Träumereien der Hauptcharakterin etwas, was mich ziemlich gestört hat. Wenn sie statt in Richtung Luftschutzbunker in Richtung freies Feld rennt, weil sie einen Reiher vertreiben und damit retten möchte, will man sie einfach nur schütteln.

Fazit: Als Film über den Kriegsalltag sehr informativ, aber teils sehr langsam. Und Warnung: Der Film ist in Deutschland nicht umsonst erst ab 12 Jahren freigegeben.

Übrigens, dieser Film wurde (teils?) über Crowdfunding finanziert, also von Leuten, die das Endprodukt sehen wollten.