Hiroshima, Teil 5: Miyajima. Noch einmal.

An unserem letzten Tag in Hiroshima wollten wir noch einmal Miyajima besuchen. Die Insel hatte uns von all den besuchten Orten am besten gefallen, und wir hatten noch nicht alles gesehen. Also checkten wir aus, ließen unser Gepäck aber an der Rezeption, und fuhren mit der Bahn und der Fähre nach Miyajima. Dort angekommen ging es schnurstracks zur Seilbahn um auf einen Berg der Insel, den Misen (弥山), zu kommen.

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Die war etwas weiter weg vom Schuss als wir dachten. Eigentlich hätte uns allein die Existenz eines Busses zwischen Dorf und Seilbahn eigenartig vorkommen müssen, aber so liefen wir eben bergauf durch bewaldetes Gebiet. Der erste Teil der Strecke wurde in kleinen Gondeln bewältigt, wir fuhren also zu zweit nach oben. Schon von den Gondeln aus hatte meinen einen relativ guten Ausblick, nur leider war das Wetter nicht mehr so schön wie bei unserem ersten Besuch.

Nach einem kurzen Zwischenstopp wurden wir in eine große Gondel umgeladen, die etwas weniger angenehm war. Man versuchte so viele Menschen wie möglich hineinzustopfen, und wir fühlten uns etwas wie Sardinen.

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Oben auf dem Berg angekommen, konnten wir zwar die Inseln in der Ferne ausmachen, aber so richtig gut war das Wetter nicht. In weiser Vorraussicht fuhren wir dann auch wieder nach unten, statt uns die umliegenden Tempel anzusehen. Bei schönem Wetter lohnt sich eine Fahrt auf den Misen sicher wirklich, wir hatten einfach nur Pech. Aber schließlich hatten wir schon zwei Tage fantastisches Wetter erlebt, wenn es dann am dritten Tag nicht mehr so läuft, ist das auch nicht weiter tragisch.

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Unten angekommen war gerade Ebbe. Wir konnten also zu Fuß bis zum großen Torii laufen, was durchaus ganz witzig war. Schöner sieht es trotzdem bei Flut aus. 🙂 Vor dem Torii steht übrigens ein Schild, das es Besuchern untersagt, Muscheln vom Torii abzunehmen. Scheint ein großes Problem gewesen zu sein.

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Wir bewegten uns, an Momiji-Manjū (もみじ饅頭) knabbernd, zurück zum Hafen. Statt wieder auf dem selben Weg zurück zu fahren, wollten wir nach 45 Minuten mit der Fähre am Friedenspark ankommen. Da diese Fähre nicht so oft fährt, warteten wir eine ganze Weile. Während des Wartens sahen wir das Reh im oberen Bild. Scheinbar hatte es sich in den Kopf gesetzt, ins Restaurant zu kommen. Was ein Reh mit Austern und Seeaal will, ist mir aber auch im Nachhinein nicht ganz ersichtlich. 😉 Die Besitzer des Restaurants hatten das Problem scheinbar nicht zum ersten Mal, sie deaktivierten einfach die automatische  Tür.

Kurz bevor wir die Fähre bestiegen, fing es plötzlich an zu regnen, und zurück in Hiroshima schüttete es aus Eimern. Also kauften wir Mitbringsel für unsere Mitarbeiter, suchten uns Ekiben (駅弁) aus, und stiegen in den wartenden Shinkansen zurück nach Tokyo.

Hiroshima war wirklich ein toller Urlaub, einen Besuch der Präfektur würde ich jedem empfehlen. Es war viel schöner und auch viel weniger überrannt, als wir dachten. 🙂

6 Gedanken zu “Hiroshima, Teil 5: Miyajima. Noch einmal.

  1. Caro schreibt:

    Als wir in Hiroshima im Friedenspark waren, hat es auch geschüttet wie verrückt. Das hat die traurige Stimmung dann auch noch verstärkt und im Museum zum Atombombenabwurf hatten wir klatschnasse Schuhe und Socken.
    Miyajima hat uns auch richtig gut gefallen, auch wenn es schon ziemlich touristisch war. Aus dem Grund war für mich auch eine große Tempelanlage am Rand des Dorfes, auch schon auf einer leichten Anhöhe mit Blick aufs Meer, am besten gefallen. In den Wald, der dahinter angefangen hat, habe ich mich aber nicht getraut, weil da ein Schild stand „Achtung, giftige Schlangen“ und ich habe panische Angst vor Schlangen und vor giftigen natürlich erst recht. Solche sind euch aber nicht begegnet, oder?

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