Der Japaner und sein Fisch.

Abends haben wir nicht immer viel zu tun. Dann schauen wir Hulu, entweder Serien (Doctor Who, Sherlock, Pokémon…) oder Dokumentationen. Letztens sahen wir eine Folge der BBC-Dokumentationsreihe „The Blue Planet“.

IMG_20130607_201321Was sagt also ein aufrechter Japaner, wenn er Thunfische über den Bildschirm schwimmen sieht?

Die schmecken bestimmt gut!

Wenn du so einen Fisch fängst, bekommst du dafür mindestens 300,000Yen!

Mmm, Thunfisch…

Gleiches passiert, wenn wir in einem Aquarium sind: Fische werden generell erstmal nach „essbar“ und „nicht essbar“ einsortiert, die meisten Kommentare beziehen sich auf den Geschmack.

Japaner und Fisch.

Programmtipp: Yakuza – Im Innern von Japans Verbrecherwelt.

Als ich heute auf der Suche nach interessanten Themen durch die Podcast-Bibliothek der WDR-Sendung „Die Story“ stolperte, traf ich auf etwas, was vielleicht für einige Leser ganz interessant ist.

via WDR.de

via WDR.de

In der Folge „Yakuza – Im Innern von Japans Verbrecherwelt“ (Download-Link, mp4) geht es um – nun ja, die Yakuza und wie sich die Organisation der Zeit anpasst – oder auch nicht.

Über organisiertes Verbrechen in Japan weiß ich persönlich außer einiger Klischees (Tätowierungen und Fingerabschneiden) absolut gar nichts, weswegen ich nicht einschätzen kann, wie nah der Beitrag an der Realität ist – der WDR hat mich bisher aber glaube ich noch nicht belogen. Nur die Übersetzung ist manchmal etwas derb, deswegen aber nicht wirklich falsch. Im Japanischen lässt’s sich einfach nicht gut fluchen, ob man 黙れ (damare) dann mit „Sei ruhig!“ oder „Halt die Schnauze! übersetzt…

Seoul, Tage 2 (Teil 2) und 3: Gangnam.

Am Abend des zweiten Tages, nachdem wir unsere Einkäufe im Hotel abgeliefert hatten, ging es mit dem Taxi nach 강남 (Gangnam). Genauer gesagt nach 압구정 (Apgujeong), weil meine Schwiegermutter und ihre Freundin dringend weitershoppen mussten.

IMGP7140Leider waren wir schon ziemlich fertig, weswegen wir nur durch ein paar teure Läden von ausländischen Firmen laufen konnten, bevor uns die Lust verließ. Es ist einfach auch nicht besonders beeindruckend oder hübsch…

Vielleicht waren wir am falschen Ort, und irgendwo dort tobt das Leben, aber irgendwie war es mein unliebster Teil der Stadt auf unserer Reise. Wir liefen dann noch etwas ziellos durch die Gegend, fanden aber nichts großartig Interessantes.

IMGP7159Hunger hatten wir aber, und so gingen wir ins erstbeste Restaurant, dass sich finden ließ. Und so aßen wir doch noch Koreanisch, auch wenn sich meine Befürchtungen komplett bestätigten. 고기구이 (Gogigui) ist an sich wie 焼き肉 (Yakiniku), es heißt übersetzt auch dasselbe: Gebratenes Fleisch. Dabei wird dünn geschnittenes Fleisch auf einem Grill gebraten und so gegessen. Mit dem Fleisch hatte ich auch gar kein Problem, aber in koreanischen Restaurants bekommt man noch immer haufenweise kleine Speisen „kostenlos“ (natürlich im Preis inbegriffen) dazu. Und die waren allesamt zu scharf. Spaß hatten wir trotzdem, ich habe mir einfach den Bauch mit Fleisch und Reis vollgeschlagen. Außerdem habe ich immerhin alles probiert.

봉은사 (Bongeunsa)

봉은사 (Bongeunsa)

Am nächsten Tag schliefen wir recht lang, und hatten so nur noch Zeit um uns einen buddhistischen Tempel direkt vorm Hotel anzusehen. Auch dort war zum Geburtstag Buddhas dekoriert worden, mit bunten Lampions. Als wir dort waren, war auch gerade ein Gebet* im Gange, welches über Lautsprecher in die ganze Anlage übertragen wurde. Insgesamt eine interessante Erfahrung, obwohl es buddhistische Tempel natürlich auch in Japan zur Genüge gibt.

* Vielleicht nicht das beste Wort, aber man versteht, was ich meine.

Nach all der Kultur und dem Spirituellen wandten sich meine Schwiegermutter und ihre Freundin wieder ihrer liebsten weltlichen Sache zu: Shopping. Unter unserem Hotel war ein Tax Free-Laden, den wir einmal komplett abklappern mussten. Kleines Geheimnis: Louis Vuitton und Kumpanen sind in Korea schon von vorneherein nicht günstiger als in Japan, und gekoppelt mit dem derzeit schwachen Yen macht es auch ohne Mehrwertsteuer keinen Unterschied. Absolut keinen. Ohne Internet lässt sich soetwas aber natürlich nicht recherchieren, weswegen die Damen so lange der Meinung waren besonders günstig eingekauft zu haben, bis wir Japan erreichten. 😉

Und dann ging es auch schon wieder zurück. Zurück nach Japan, wo mein Mann auf mich (und meine Schwiegermutter*) wartete und uns nach Hause fuhr. Ein Service ist das. 🙂

* Meine Schwiegermutter regte mich zu dem Zeitpunkt nur noch auf. Weil sie konstant redet, ohne Punkt, Komma oder Sinn. Auch wenn ich mich wirklich hinter meinen Smartphone verstecke, damit sie mich nicht volllabert. Das geht am ersten Tag noch klar, am zweiten fängt es an zu nerven und am dritten will man ihr an die Gurgel springen. In Hinsicht auf zukünftige Reisen ziehe ich meine Schlüsse…

Die neue Residence Card.

Letzten Donnerstag hatte ich die Postkarte in meinem Briefkasten, dass ich mein neues Visum abholen kann.

Letzten Sommer wurde das System umgestellt, von der 外国人登録証明書 (Gaikokujin-Tôroku-Shômeisho; Alien Identification Card) auf die 在留カード (Zairyû Card; Residence Card). Die bekommt man, wenn man ein Visum jenseits des Touristenvisums hat, oder wenn man, wie ich, sein Visum erneuert.

20130531_170518Die neue Karte fungiert auch gleichzeitig als Visum, keine Aufkleber mehr im Pass. Nicht schlecht.

Viel besser finde ich, dass endlich nicht mehr jeder Pups auf dieser Karte steht. Nur noch Name, Geburtsdatum, Nationalität, Adresse, Status und Gültigkeit des Visum und Arbeitsbeschränkungen (keine). Das klingt noch immer nach viel, aber auf der alten Karte stand zusätzlich noch Folgendes: Pass-Nummer, Heimatstadt in Ausland, Geburtsort, Ersteinreisedatum und, kein Scherz, Name des Familienoberhaupts. Alles Informationen, die eigentlich keiner braucht, von daher freut es mich, dass ich sie nicht mehr ständig mit mir herumschleppe.

Außerdem: Drei Jahre! Drei Jahre muss ich kein Visum beantragen! 😀 Dafür werde ich aber als nächstes versuchen ein 永住権 (Eijûken, ewiges Wohnrecht) zu erhalten. 🙂