あけましておめでとう! Frohes Neues!

Wir schlafen wahrscheinlich schon, weil wir gestern feiern waren, aber das hält mich nicht davon ab einen vorbereiteten Eintrag abzusenden.

Ich wünsche allen ein wunderschönes neues Jahr, mit ausschließlich guten Dingen! Auch dieses Jahr habe ich keine großen Vorsätze, nur zwei: Aktiver werden und Freunde finden. Aber das wird auch noch.

Bis dahin, wir sehen uns um Jahr 2012!

Neujahrs-Spezial-Post.

Als ich letztes Mal am Postkasten vorbeilief, fiel mir auf, dass ein Schild ersetzt wurde. Für die Zeit vor Neujahr gibt es einen extra Einwurfschacht für Neujahrspost.

Wenn ich es richtig verstanden habe, werden Briefmarken auf Postkarten auf die 年賀状 (Nengajô, Neujahrskarte) gedruckt wurde nicht direkt entwertet sondern bekommen einen Stempel vom 1.1. des neuen Jahres. Das ist wahrscheinlich gut für… Glück? Ich weiß es nicht genau.

Auf jeden Fall ist Neujahrspost eine große Sache. 2012 ist das Jahr des Drachens, und schon vor Monaten wurden CDs mit Clipart verkauft, damit man sich die Karten am PC selbst zusammenstellen kann. Wir, zuhause, verzichten auf die Karten, erstens, weil wir nun auch nicht so viele Leute kennen, und zweitens, weil wir schrecklich faul sind. Es scheint  auch bei den Karten wieder unglaublich komplizierte Regeln zu geben, und damit wollen wir uns einfach nicht auseinandersetzen.

Dafür haben wir auf Arbeit Neujahrskarten an alle Familien geschickt, auch ein unglaublicher Aufwand, und was die Familien davon haben, ich weiß nicht.

An das Brot.

Es gibt in Japan, wie auch in Deutschland, alles mit beliebten Charakteren verziert, was man verzieren könnte. Nun ist das japanische Kinderfernsehen aber noch viel anstrengender, besonders, weil ich ihm auf Arbeit immer wieder ausgesetzt bin.

Das reicht von kleinen Mädchen, die mit Hilfe von Magie und Kampfkunst Dämonen besiegen (Pretty Cure), über Juwelentiere mit Superkräften (Jewelpet), zu motorradfahrenden Superhelden in Insektenkostümen (Kamen Rider). Alles ganz schrecklich, alles auf Trinkflaschen, Lunchboxen, Handtüchern, Socken, Schuhen und allem anderen vertreten.

Aber es gibt jemanden, der all das übertrifft: Anpanman!

Anpanmans Kopf ist … ein Brot mit roter Bohnenpaste (An). Sein Erzfeind ist Baikinman (Bakterien-Mann), der Anpanman vernichten und die ganze Welt mit Keimen verseuchen will und dessen größte Schwäche Seife ist. Gegen ihn und seine Schergen muss Anpanman in quasi jeder Folge kämpfen.

Anpanman wurde hergestellt von Onkel Jam (Marmelade), und wird von Karêpanman (Curry-Brot-Mann), Shokupanman (Weißbrot-Mann), dem Hund Chîzu (Käse) und Meronpanna (Fräulein Melonenbrot) unterstützt. Wenn Anpanman geschwächt wird, wird ihm einfach ein neuer Kopf gebacken und alles ist wieder gut.

Die Idee ist dermaßen unglaublich, dass das bei kleinen Kindern natürlich anschlagen muss. Und so gibt es Anpanman Mais-Suppe, Anpanman Curry, Anpanman Windeln und alles mit dem Charakter drauf. Überall.

Wer weiß, was das für Auswirkungen auf unsere Jugend hat, aber immerhin ist er nicht depressiv, wie ein anderes bekanntes Brot. 😉

Weihnachten in Tokyo.

Auch weit weg von zuhause war Weihnachten.

Am 23. war 天皇誕生日, Kaiser-Geburtstag, und somit ein Feiertag. Wir haben den Tag genutzt um zu den Schwiegereltern zu gehen und Weihnachten quasi vorzufeiern.

Zum Essen gab es den obligatorischen Christmas Cake und das nicht ganz so obligatorische Steak. Beides sehr lecker, den Kuchen konnten wir nach dem Steak aber nicht mehr vollkommen essen.

Am 24. haben wir einen kleinen, künstlichen Weihnachtsbaum in der Wohnung aufgestellt, bei Ikea gekaufte Duftkerzen (riechen nach Früchtetee) angezündet und wirklich günstiges, aber leckeres Hühnchen gegessen. Vor einiger Zeit hat Kentucky Fried Chicken ihr Maskottchen, den Colonel Sanders, wohl in ein Weihnachtsmannkostüm gesteckt, und seitdem ist Hühnchen, und besonders Kentucky, in Japan das typische Weihnachtsessen.

Vor drei Jahren am 25. Dezember haben mein Mann und ich uns das erste Mal getroffen, was wir gefeiert haben, indem wir nach Shinjuku zum Sukiyaki-Essen gefahren sind. Genau das Restaurant, in dem wir uns kennengelernt haben, haben wir leider nicht finden können, aber es war trotzdem nicht schlecht.

Für Sukiyaki wird Sojasauce, Zucker und Mirin gemischt und am Tisch in einem Topf erhitzt. Darin kocht man dann selbst Fleisch (Rind oder Schwein) und verschiedenes Gemüse und tunkt es, bevor es einem die Zunge verbrennen kann, in rohes Ei*. Für das All-You-Can-Eat für 90 Minuten haben wir pro Person ca. 20€ bezahlt, was absolut im Rahmen liegt, und außerdem durften wir uns unser Gemüse selbst aussuchen. Wir sind da beide etwas pingelig, und bei mir blieb es dann auch bei Salat, Seitan und Konjak-Nudeln. Sehr lecker auf jeden Fall, das könnte ich jeden Tag essen.

* Salmonellen befinden sich auf der Ei-Schale und gelangen beim Aufschlagen ins Innere des Eis. Die Schale wird in Japan vor dem Verkauf standardmäßig gereinigt, weswegen es hier sicher ist, rohes Ei zu essen.

Und das waren unsere Weihnachtsfeiertage. Ein paar Geschenke habe ich natürlich bekommen, ein paar auch verschenkt, und jetzt ist erstmal Freizeit angesagt, bis zum Neujahr. Das fällt dieses Jahr aber kleiner aus, da wir ofiziell in der Trauerphase sind. Soll heißen, es gibt Dinge, die wir nicht essen dürfen, weil das zu viel Spaß machen würde. Ach, schade.

Frohe Weihnachten!

Der Göttergatte und ich wünschen allen die besten Weihnachtstage mit den besten Freunden und dem besten Essen!

Oder auch:

Er: Wenn wir weiter so viel essen, werden wir total dick!

Ich: Das ist okay, es ist Weihnachten.

Von daher, lasst euch den Appetit nicht verderben.

Wie wir das Weihnachtsfest begangen haben (eher unfeierlich aber immerhin mit Bäumchen) gibt’s dann in einem seperaten Eintrag zu lesen.

Also, frohe Weihnachten oder was auch immer gefeiert wird!